Chinesische Kräuterkunde

Bei richtiger Anwendung sind Produkte aus der traditionellen chinesischen Pflanzenheilkunde sehr effektive Medikamente. Notwendig sind jedoch auch Kenntnisse darüber, wie sie genau funktionieren – es gibt beispielsweise Pflanzen, die die Hitze aus belasteten Organen oder Körperregionen ausleiten, andere wiederum, die unterversorgte Bereiche anregen.

Was sollte man beachten?

Um die chinesische Kräuterkunde effektiv zur Heilung oder Linderung verschiedener Beschwerden nutzen zu können, sollte man also einige der Grundlagen auf die die chinesische Medizin beruht, kennen. Die traditionelle chinesische Medizin, deren Teil die Kräuterkunde ist, beruht auf einer alternativen und sehr alten Wissenschaft. Sie bezieht nicht nur den gesamten Körper eines Erkrankten ein, sondern auch alle ihn beeinflussenden Energien.

Wirkungsweise und Anwendungsmöglichkeiten

Wer sich ein wenig mit den Grundlagen der chinesischen Medizin befasst hat, weiß zum Beispiel um das System der Meridiane und um die möglichen Arten zu einer fundierten Diagnose zu gelangen. Und hier setzt dann die Kräuterheilkunde mit ein, um Beschwerden zu lindern. Die Kräuterkunde hilft, die stofflichen Ebenen des Kranken zu erreichen und hier eine Entgiftung und Regulierung des Stoffwechsels zu bewirken. Daneben wirken viele der Heilpflanzen auch (unter anderem über ihre ätherischen Öle) auf die Psyche des Menschen ein – einige wirken beruhigend, andere anregend, verschiedene Pflanzen wirken auch antidepressiv oder angstlösend.

Das Ben Cao Gang Mu

Das Ben Cao Gang Mu ist eine Sammlung der wichtigsten Heilpflanzen der chinesischen Kräuterkunde und unter den Kennern der traditionellen chinesischen Medizin eines der bedeutendsten Werke. Mehr als 1.900 verschiedene hochwirksame Arzneidrogen hat der chinesische Mediziner Li Shi Zhen zusammengetragen – und das bereits im 16. Jahrhundert. Insgesamt sind mehr als 11.000 medizinische Rezepturen in dieser Enzyklopädie zusammengefasst. Dieses große Werk wird derzeit übersetzt, so dass das darin enthaltene Wissen auch in Europa genutzt werden kann.

Die in Europa bekanntesten Pflanzen der Kräuterkunde

Eine der bekanntesten Heilpflanzen, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) Anwendung finden ist der Ingwer. Diese Wurzel wird häufig zum Erwärmen des Körpers, zur Reinigung des Lymphsystems und zum “in Fluss bringen” der Lebensenergie (dem Chi) eingesetzt. Ebenso bekannt ist der Ginseng – er wird in Asien auch als die “Pflanze für ein langes Leben” gehandelt und ebenso hier in Europa als Antiaging-Mittel eingesetzt. Die meisten der gebräuchlichen Heilpflanzen und Pflanzenteile (wie Wurzeln oder Rinde) werden heute in pulverisierter Form verabreicht. So sind sie überall auf der Welt erhältlich und eine Anwendung ist möglichst einfach. In Europa erhält man viele dieser Arzneimittel auch in Form von Kapseln und für den Körper gut aufbereiteten Zubereitungen.

Neben unseren heimischen Heilpflanzen rentiert es sich durchaus, sich auch mit der Kräuterkunde der traditionellen chinesischen Medizin zu befassen – vor allem für Menschen, die ihren Körper nicht bei jeder banalen Erkrankung mit Tabletten aus der Schulmedizin belasten möchten.